Nachnamen verändern sich
Über die Jahrhunderte hinweg hat sich die Schreibweise von Namen sehr verändert, eine verbindliche Rechtschreibung gab es nicht. Ein Problem bei der Sache ist dabei, daß diese Nachnamen oft unterschiedlich geschrieben wurden (nach Gehör).
Die Ursachen unterschiedlicher Schreibweisen kommen manchmal auch vom Unterschied plattdeutsch / hochdeutsch. Einige Pastoren haben plattdeutsche Namen teilweise oder ganz ins hochdeutsche „übersetzt“. So wurde z.B. aus „Barkholdt“ später „Bergholdt“ und „Bergholz“, aus „Steenbuck“ wurde „Steinbuck“ und „Steinbock“ usw.
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:: Der Name „Sachtleben“ ::
Auszüge aus dem
„Deutschen Namenlexikon“ von Hans Bahlow (1900-1982)
(Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt)
Gondrom Verlag, Bindlach, 1991, ISBN 3-8112-0294-4
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Etymologie (Wortforschung) zu diesem Nachnamen:
SACHTLEBEN, früher ein Appelativ,
lateinische Übersetzung: „Epicureus“, „homo voluptarius“.
Sachte niederdeutsch für „sanft“
Sachtleben (Sachteleber), niederdeutsch; oberdeutsch Sanftleben, (sh. dies!)
Um 1300 Sachtelevent (Hamburg, Hannover, Lübeck, Rostock, Stralsund)
Vgl. bei Levold: Sachtemot 1293 Rostock
Sanftleben oberdeutsch; niederdeutsch Sachtleben (sh. dies!):
„Der ein sorgloses, angenehmes Leben führt“ ;
Vgl. Lebsanfte; mit Umlaut Senftleben (auch Ortsname in Mähren);
Nic. Senfteleben 1397 Liegnitz (auch 1314 Friedberg / Hessen)
Auch Senftleber (oberdeutsch) wie Wohlleber, Schönleber, Keuerleber
Wohllebe(n / r), oberdeutsch; nebst Wohleb, Wolleb:
„Der ein schönes Leben führt“ ;
Vgl. Sanftleben (Sachtleben); auch Wohlleber (wie Senftleber, Schönleber),
Vgl. bei Cuonrat: Wollebe 1295; Hermann Wolleben 1235 Freiburg
Lebsanft (oberdeutsch) wie Lebschön, Lebfromm, Lebwohl, Lebgern:
vgl. Sanftleben, Schönleber, Wohlleber.
Changes in the surnames
In the course of centuries the spelling of surnames has varied enormously, and there was no standardized spelling. One difficulty in this classification is the fact that these surnames were often spelled differently (phonetically)
The reasons for the different spellings go back generally to the difference between Low and High German. Some pastors „translated“ Low German surnames either partially or entirely into High German. For example, „Barkholdt“ was turned into „Bergholdt“ and „Bergholz“, „Steenbuck“ to „Steinbuck“ and „Steinbock“, etc.
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:: The name „Sachtleben“ ::
Extract out of the
„Deutschen Namenlexikon“ of Hans Bahlow (1900-1982)
family- and given names explained by origin and sense)
Gondrom Verlag, Bindlach, 1991, ISBN 3-8112-0294-4
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Etymology of this surname:
SACHTLEBEN, formerly an appelative
and is translated as Latin „Epicureus“, „homo voluptarius“.
Sachte lower-german for „soft“
Sachtleben (Sachteleber), lower-german; upper-german Sanftleben,
Around 1300 Sachtelevent ( in Hamburg, Hannover, Lübeck, Rostock, Stralsund)
Compare at Levold: Sachtemot, 1293 in Rostock
Sanftleben upper-german lower-german Sachtleben:
„Who lives a careless and pleasant life“,
compare Lebsanfte; with umlaut Senftleben (also name of a town in Mähren);
Nic. Senfteleben 1397 in Liegnitz (also 1314 in Friedberg / Hessen)
Also Senftleber (upper-german) as Wohlleber, Schönleber, Keuerleber
Wohllebe(n / r) upper-german, plus Wohleb, Wolleb.
„Who lives a well live“;
Compare Sanftleben (Sachtleben); also Wohlleber (as Senftleber, Schönleber),
Compare at Cuonrat: Wollebe 1295; Hermann Wolleben 1235 in Freiburg
Lebsanft (upper-german) as: Lebschön, Lebfromm, Lebwohl, Lebgern:
compare: Sanftleben, Schönleber, Wohlleber.